Irgendwann hat man als Tätowierer seinen Ruhepol gefunden, den Ort wo man sich niederlässt. Vom ersten Tattoo bis zu diesem Ort, seinem Studio in der Nähe des Nürnberger Stadtparks, sind für Ricardo Da Silva immerhin zehn lange Jahre vergangen. Die ruhige Seitenstraße zwei Minuten vom U-Bahnhof Maxfeld (U3) ist für ihn genau das Richtige.
Von Porto an die Noris
Er wollte weg von der Innenstadt und seiner Laufkundschaft mit der Preisfeilscherei für zwei Sternchen und sich ganz auf die anspruchsvolleren Arbeiten konzentrieren. Es war ein langer Weg, als er im Spider Tattoo in Porto zuhause in Portugal anfing, erste Gehversuche als Assistenz zu machen.
Ricardo ist gelernter Drucker, was ihm für seine endgültige Berufung als Tattoo Artist immer noch sehr entgegen kommt. Vor allem im Bereich Ausarbeitung der Entwürfe und Farbmischungen …
Zukunftweisende Autopanne in Italien
Es begann, als er nach Deutschland ging und hier als Drucker arbeitete. In Fürth ließ er sein erstes Tattoo stechen und es packte ihn wieder, seine Lehrjahre weiter zu verfolgen und ganz auf Tätowierer umzusatteln. Danach ging es zu Micha in die Nürnberger Sterngasse, den lernte er lustigerweise bei einer Autopanne in Italien kennen und er wurde kurzerhand der neue Lehrling von Matze aus Berlin in Michas Frankonia Ink. Danach ging es einige Straßen weiter in die Kurt-Schumacher ins erste eigene Tattoo Studio in Nürnberg und, wie eingangs erwähnt, ist am Nürnberger Stadtpark nun letztendlich der ruhige Hafen in der Parkstraße 24 gefunden.
Ricardo hat sich ganz die südländische Gelassenheit bewahrt und nimmt sich viel Zeit für seine Kunden und lässt ihnen auch die nötige Zeit. Termine werden grundsätzlich im Studio ausgemacht und bei etwa zwei Monaten Vorbelegung findet sich meistens noch ein idealer Termin für das stechen. Vorher wird aber an zwei weiteren Terminen erst das Motiv und danach sein Entwurf durchgesprochen, bis es zum eigentlichen „Stichtag“ kommt.
Es lohnt sich
Ricardo fühlt sich am liebsten in Stilistiken wie Trash Polka, Black & Grey und japanisch zuhause, schaut man in seine Galerie, findet man aber auch sehr perfekt schöne Portraitarbeiten oder Colour vom feinsten. Auf Facebook finden sich weitere Bilder, bei deren Betrachtung eines klar wird: Es lohnt sich wirklich, bei Ricardo fachmännisch Kunst als einziges Projekt des Tages unter die Haut zu bekommen, statt im Fließbandstudio Termin 4 am Nachmittag zu sein. Das Tattoo trägt man ja schließlich dann auch für immer …