Tattoostudios in Bayern bleiben dicht

In Bayern ticken die Uhren ja bekanntlich anders, aber dass sie so dermaßen falsch ticken, damit hätte wohl kaum jemand gerechnet. Nach der letzten Klopapier-Krisensitzung, in der es um eine allgemeine Öffnungsstrategie des von Corona gebeutelten Einzelhandels und der teils lahmgelegten Dienstleistungsbranche ging, keimte nun endlich ein Hoffnungsschimmer in der Tattooszene auf.  Tattoostudios dürfen in ganz Deutschland ab dem 8. März wieder ihre Dienstleistung aufnehmen.

In ganz Deutschland? Nein!! Ein von unbeugsamen Politikern bevölkertes Bundesland hört nicht auf, den Tattoostudios Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Tätowierer in Bayern, die nun entsetzt zusehen müssen, wie in den angrenzenden Bundesländern Farbe unter die Haut genadelt werden kann.

Tattoostudios bleiben zu

Der Bundesverband Tattoo e.V. dazu auf Facebook:

Traurig, aber wahr: Bayern bricht aus der Bund-Länder-Vereinbarung aus: Tattoostudios bleiben zu! Die Details könnt Ihr in der kürzlich veröffentlichten Verordnung unter § 12 Abs. 2 nachlesen. Genaue Informationen, wann es Tattoostudios erlaubt werden könnte, sind uns derzeit nicht bekannt. Uns fehlen die Worte und es tut uns für unsere Kolleginnen und Kollegen in Bayern sehr leid.

Auszug aus der 12 BayIfSMV
Facebook Screenshot Bundesverband Tattoo e.V.

 

Der komplette Irrsinn der Verordnung findet sich hier.

Tattoostudios in Bayern ohne Perspektive

Nicht, dass es den Tattoostudios in anderen Bundesländern nicht gegönnt sei, denn schliesslich sitzen alle ja irgendwie im gleichen Boot. Wobei, jetzt dann wohl eher nicht mehr. Die bayrischen Tattoostudios sind über Bord gegangen, ohne Rettungsring, ohne Schwimmweste und vorläufig ohne Hoffnung auf ein Rettungsboot, welches irgendwann mal eine Öffnungsperspektive vorbeibringt. Man kann für die Tattoostudios in Bayern nur hoffen, dass diese willkürlich von oben verordnete Wettbewerbsverzerrung demnächst auf rechtlichem Wege einkassiert wird.