Der vormittagliche Ausflug in die schier unendlichen Weiten des Zuckerbergschen Dateninformationszentrum bescherte mir heute wunderbare Einblicke in die Abgründe der Selbstüberschätzung manch tätowierender Wanna Be Künstler. Während die „richtigen“ Tattoo-Studios und deren Nadel-Künstler im Winter-Lockdown-Schlaf ums Überleben kämpfen, entdeckt so manch anderer seine künstlerische Ader. Leider!
Ich bin mir jetzt nicht ganz so sicher, was ich von solchen Auswüchsen halten soll. Naja, obwohl, eigentlich schon, so ein „Nadel-Quäler“ gehört bestraft!
Nein, nicht weil das Tattoo ansich mehr als nur miserabel gestochen ist und einfach grottig aussieht, da muss sich schliesslich der Gurkenträger damit rum ärgern. Und Qualitativ muss man da eigentlich eh kein Wort mehr darüber verlieren, das Dingens oberhalb des Schädel Tattoos sieht aus wie eine schlechte Mischung aus Wolken und der miserable Versuch ein Tribal zu kreieren, was manch Kleinkind wohl besser hinbekommen könnte.
Hinterhof und Wohnzimmer Tattoos
Viel schlimmer ist die Tatsache anzusehen, dass hier ernsthaft (!) – das ist tatsächlich kein „ich will euch nur trollen“ Beitrag, von der neu entdeckten Leidenschaft zum tätowieren gibt es etliche Bilder – nach Tipps gefragt wird.
Okay, die Frage selbst, da gab es schon den einen oder anderen bissigen Kommentar, wohl auch verständlicherweise. Aber den meiste Kritik war der Tatsache geschuldet, dass in Zeiten der Ihrmachtunsnackt Lockdown Krise hier munter im schmuddeligen Hinterzimmer, abseit jeglicher Einhaltung von geringsten Hygienevorschriften – von Können brauchen wir erst gar nicht anfangen – von irgendwelchen Hobby-Schwarzarbeitern munter drauflos gehackt wird, während die Tattoostudios ihre Pforten geschlossen haben.
Und nein, sorry, das geht mal gar nicht! Wer sich diesen „Arbeitsplatz“ mal anschaut, der weiß, was ich meine. Solche „Künstler“ bringen die Tattoo-Szene in Verruf und gehören schleunigst aus dem Verkehr gezogen! Hygiene? Fehlanzeige!
Was aber noch viel schockierender war ist die Tatsache, dass es tatsächlich noch Mensch*innen gibt, die für solch ein Hinterhof-Wohnzimmer Studio, in dem man sich wahrscheinlich alles mögliche einfangen kann, in die Bresche springen und das auch noch gut finden und bis zum letzten Blutstropfen verteidigen. Jegliche Kritik wird als „Neid“, „jeder hat mal angefangen“, „schaut doch gut aus“ und ähnlich hohlbratzigen Phrasen weggedroschen.
Echt jetzt, was stimmt denn mit euch nicht?!
PS: Der Beitrag wurde zwischenzeitlich zwar entfernt, wohl auch aufgrund der Menge an „kritischen“ Kommentaren, jeoch schlummern Screenshots von der regen Diskussion und auch das entsprechende Profil mit den katastrophalen Arbeitsbedingungen munter auf den Festplatten.